Leben ohne Fernseher – Teil1: Ich muss doch informiert sein

Immer wieder ernte ich erstaunte Blicke, wenn ich irgendwo erwähne, dass wir zuhause keinen Fernseher besitzen. Auch die GEZ kann dies nicht so recht glauben und schickt uns immer wieder mehr oder weniger freundliche Erinnerungsbriefe, welche uns daran erinnern sollen, doch endlich unser Fernsehgerät anzumelden.

„Das könnte ich nicht!“, ist eines der häufigsten Zitate, welches ich dann zu hören bekomme.

„Ich muss mir doch wenigstens die Nachrichten ansehen!“

Nicht, dass man sich fast alle Informationen auch aus dem Internet besorgen könnte. Dies macht aber auch ein wenig mehr Arbeit. Zu bestimmten Themen möchte ich mich eben nicht nur auf die vorgefilterte Berichterstattung eines Senders verlassen.

Wagen Sie doch einfach mal einen Versuch:

Sehen Sie sich heute einmal die Nachrichten an. Notieren Sie sich die wichtigsten Themen.

Nun schauen Sie sich eine Woche lang (oder länger, wenn Sie es durchhalten) keine Nachrichten im Fernsehen an. Wenn Sie es unbedingt brauchen, informieren Sie sich auf verschiedenen Seiten im Internet.

Nach dieser Woche schauen Sie sich wieder die Nachrichten im Fernsehen an. Die Nachrichten sind fast die gleichen wie eine Woche zuvor. Eventuell haben sich die Namen und Orte geändert, aber die Grundinformation bleibt gleich.

Hier ein paar Beispiele:

1. Unfähige Politiker (die Unfähigkeit variiert je nach eigenem politischem Kenntnisstand)
2. Terroristen
3. Umweltkatastrophen
4. Amokläufe
5. Menschheitsbedrohende Epidemien
6. Sportereignisse

und so weiter und so fort. Die Reihenfolge der Wichtigkeit ist natürlich frei wählbar uns soll hier keine Wertung darstellen.

„Aber ich muss doch mitbekommen wenn etwas Wichtiges in der Welt passiert!“

Verlassen Sie sich darauf, wenn Sie nicht gerade im Himalaya in einem Kloster Urlaub machen, Sie werden es mitbekommen. Spätestens am Arbeitsplatz oder abends beim Gespräch mit Freunden werden Sie auf den neusten Stand gebracht. Wenn es wirklich wichtig ist, können Sie sich immer noch gezielt informieren.

Die Bilder und Filmschnipsel, die Sie im TV zu sehen bekommen, zeigen immer das Schlimmste vom Schlimmen. Brennende Häuser und Autos, Massengräber, kranke Menschen (umschwärmt von Mücken) usw.. Zusammengefasst erzeugt dies den Eindruck einer Weltuntergangsstimmung, welche so nicht korrekt ist. Natürlich läuft vieles schief auf unserer Welt, aber es ist auch vieles sehr schön, nur das interessiert keinen.

„Wenn euer Kind ohne Fernseher aufwächst, wird es in der Schule nicht mitreden können.“

In der Tat erstrebenswert, dass mein Kind bei „Deutschland sucht den Superdeppen“ oder „Germany’s next Magerquark“ mitreden kann. Im Ernst, meine Tochter ist nun neuen Jahre alt und hatte bisher noch keine Probleme, in der Schule ein geeignetes Gesprächsthema zu finden.

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Datum: Dienstag, 13. April 2010 8:15
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